Der Herstellungsprozess: Auf dem Fundament der Geschichte. Hier erklären wir Ihnen, wie unsere Hostien gebacken werden. Der Hostienbackprozess besteht aus mehreren einzelnen Arbeitsschritten:
Hostien werden ausschliesslich aus Mehl und Wasser hergestellt, ohne Backtriebmittel wie Sauerteig, Hefe oder Backpulver. Die für die Eucharistie bestimmten Hostien müssen nach dem Kirchenrecht CIC 924.2 aus reinem Weizenmehl unter Beimischung natürlichen Wassers hergestellt werden. Der Grund dafür ist beim Letzten Abendmahl Jesu zu suchen, der mit seinen Jüngern das Pascha gefeiert hat. Dieses Fest wurde als Gedächtnis- feier für die Heilstat Jahwes eingesetzt, der die Israeliten unter der Führung von Mose aus der Gefangenschaft Ägyptens herausführte. Da sie von Jahwe zur Eile gedrängt wurden, konnte man aus Zeitnot keinen Sauerteig mehr ansetzen und deshalb musste das Brot ungesäuert sein. Teiglockerungsmittel gab es ja noch nicht. Die Hostien, die wir im Gottesdienst verwenden, bestehen nur aus Mehl und Wasser.
Ein Lamm hat Jesus beim Letzten Abendmahl nicht geopfert, wie es der Brauch gewesen wäre, denn Jesus selbst tritt an diesen Platz und ist seitdem unser Paschalamm. Wenn wir Eucharistie feiern, stehen wir also in der Tradition des Alten und des Neuen Bundes. Wie Jesus feiern wir mit ungesäuertem Brot, und ER ist in unserer Mitte als das für unsere Sünden geopferte Lamm. Der Begriff «Hostie» kommt vom lateinischen «hostia» = Schlachtopfer, Sühnopfer.
Mehl und Wasser werden in einem bestimmten Verhältnis miteinander verrührt, bis ein homogener, dünnflüssiger Teig entsteht.
Unser Backautomat ist 2 m lang, 1,6 m breit, hat eine Höhe von 1,8 m und wiegt fast 2 Tonnen. Die Grösse der 12 Backplatten sind je 23 cm x 29 cm.
Der Teig wird mit einer Kolbenpumpe angesaugt und fliesst auf die Backplatten. Insgesamt befinden sich in der Backmaschine 12 Platten, die mit Rädern auf Schienen gleiten. Der Antrieb der Maschine hat eine Leistung von 28.000 W. Die Backplatten pressen den flüssigen Teig beim Schliessen auseinander und innerhalb von ein paar Sekunden wird er fest. Dabei entweicht unter lautem Zischen das im Teig befindliche Wasser und es entstehen Hohlräume, die den Teig locker machen. Nach einer Umdrehung, die etwa zwei Minuten dauert, haben die Hostienplatten die richtige Farbe und können aus dem Backeisen herausgenommen werden. Nach dem Backen werden die Hostienplatten in spezielle "Kunststoffkistchen" gelegt, wo sie dann abkühlen können.
Jetzt sind die Platten knusprig und sehr zerbrechlich. Um das Ausstanzen der Hostien zu ermöglichen, müssen die Hostienplatten nun befeuchtet werden. Das geschieht in einem Befeuchtungsraum, wo die Hostienplatten, in weisse Gitter gestellt, längere Zeit einer Luftfeuchtigkeit von 85 - 90 % ausgesetzt werden.
Der Hohlbohrer besteht aus Edelstahl. Für jeden Durchmesser gibt es einen anderen Bohraufsatz.
Jeweils ca. 50 Hostienplatten werden aufeinandergestapelt, durch einen Holzrahmen zusammengehalten und ausgestanzt. Die unterste Hostienplatte bricht dabei aus und diese Hostien müssen hinterher - wie auch andere zerbrochene Hostien - aussortiert werden. Die ausgestanzten Hostien fallen in einen Korb unterhalb der Bohrmaschine.
Jetzt werden die Hostien gesiebt, um sie von Krümelchen zu befreien. Das Aussortieren der Hostien ist bei uns noch Handarbeit. Danach werden sie abgezählt und in Plastiksäcke zu je 500 oder 1.000 Stück verpackt.
Liebe Kunden, unsere Hostien werden aus hygienischen Gründen sehr trocken ausgeliefert. Sollten Ihnen die Hostien zu trocken sein, genügt es, den geöffneten Hostiensack in einem unbeheizten Raum stehen zu lassen.