Papst Benedikt XVI

Papst Benedikt XVI: Kardinal Joseph Ratzinger – 19. April 2005, 19.06 Uhr. Joseph Ratzinger ist der 265. Papst in der Kirchengeschichte. Feierliche Messe zur Amtseinführung: Sonntag, 24. April, 10 Uhr.

 

Kardinal Joseph Ratzinger wurde von den Kardinälen der Weltkirche zum Papst gewählt. Er gibt sich den Namen Benedikt XVI. Ratzinger ist der 265. Papst der Kirchengeschichte. Erstmals seit 482 Jahren ist damit ein Deutscher zum Papst gewählt worden.

 

Am Sonntag, 24. April, um 10 Uhr, wird der 78-jährige neu gewählte Papst eine feierliche Messe zur Amtseinführung am Petersplatz feiern, teilte Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls kurz darauf Journalisten mit. Am Mittwochvormittag um 9 Uhr wird Ratzinger mit den Kardinälen eine Heilige Messe in der Sixtinischen Kapelle feiern und die Homilie in lateinischer Sprache halten.

 

Kardialprotodiakon Kardinal Jorge Arturo Medina Estévez sprach am Dienstag, 19. April, um 18.43 Uhr folgende Worte von der Benediktionsaula des Petersdomes aus:

 

„Annuntio vobis gaudium magnum; habemus Papam: Eminentissimum ac Reverendissimum Dominum, Dominum Josephum Sanctae Romanae Ecclesiae Cardinalem Ratzinger qui sibi nomen imposuit Benedictum XVI“.

 

Ratzinger war sichtlich tief bewegt, als er auf den Balkon trat und den Menschen zuwinkte. Um 18.48 Uhr spendete er ihnen nach einer kurzen Ansprache den Segen „Urbi et Orbi“. Während der Ansprache wurde er immer wieder von durch den Applaus der Menschen, die sich am Petersplatz versammelt hatten, unterbrochen.

 

Benedikt XVI. «Ich vertraue mich euren Gebeten an»

 

Ratzinger richtete folgende Worte an die Gläubigen. «Liebe Brüder und Schwestern, nach dem großen Papst Johannes Paul II. haben die Kardinäle mich gewählt, einen einfachen und demütigen Arbeiter im Weinberg des Herrn. Mich tröstet die Tatsache, dass der Herr auch mit ungenügenden Werkzeugen arbeiten und handeln kann und vertraue mich vor allem euren Gebeten an. In der Freude des Auferstandenen und im Vertrauen auf seine fortwährende Hilfe gehen wir weiter. Der Herr wird uns helfen, und Maria, seine heiligste Mutter, wird an unserer Seite sein. Danke.»

 

In diesen Minuten wurde auch ein neuer Sprechchor geboren: «Benedetto, Benedetto», riefen die Menschen immer wieder.

 

 

Biographie

Joseph Kardinal Ratzinger wurde am 16. April 1927 in Marktl am Inn geboren. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie in Freising und München empfing er am 29. Juni 1951 in Freising die Priesterweihe. Danach arbeitete er als Aushilfspriester in München-Moosach (Pfarrei St. Martin) und als Kaplan in München-Bogenhausen (Pfarrei Hl. Blut).

 

Von 1952 bis 1954 war er Dozent im Erzbischöflichen Klerikalseminar Freising, danach Dozent für Dogmatik und Fundamentaltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Freising. 1957 habilitierte sich Joseph Ratzinger an der Universität München mit einer Untersuchung über Bonaventura im Fach Fundamentaltheologie. In den folgenden Jahren wirkte er als außerordentlicher Professor für Dogmatik und Fundamentaltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Freising und als Ordinarius für Fundamentaltheologie an der Universität Bonn.

 

Von 1962 bis 1965 war er offizieller Konzilstheologe (Peritus) des Zweiten Vatikanums. An der Universität Münster wurde er 1963 Ordinarius für Dogmatik und Dogmengeschichte. Ab 1966 übte er dasselbe Amt an der Universität Tübingen aus, von 1969 bis 1977 schließlich an der Universität Regensburg. Dort wurde er 1976 Vizepräsident. Am 25. März 1977 wurde Joseph Ratzinger zum Erzbischof von München und Freising ernannt, die Weihe fand drei Tage danach statt.

 

Am 27. Juni 1977 wurde er von Paul VI. zum Kardinal erhoben. 1981 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre in Rom und zum Präsidenten der Päpstlichen Bibelkommission und der Internationalen Theologenkommission. Von 1986 bis 1992 leitete der Kardinal die Päpstliche Kommission zur Erstellung des «Katechismus der Katholischen Kirche».

 

1993 wurde er im Konsistorium des 5. April 1993 durch Papst Johannes Paul II. zum Kardinalbischof der suburbikarischen Diözese Velletri-Segni erhoben. 1998 bestätigte Johannes Paul II. seine Wahl zum Vizedekan des Kardinalskollegiums am 9. November 1998 durch Papst Johannes Paul II., im Jahr 2002 wurde er Dekan des Kardinalskollegiums.

 

Kardinal Ratzinger erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Er ist Mitglied im vatikanischen Staatssekretariat (II. Sektion: Beziehungen zu den Staaten), in der Kongregation für die Orientalischen Kirchen, der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, der Kongregation für die Bischöfe, der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und der Kongregation für das katholische Bildungswesen.

 

Des Weiteren gehört er dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen an, dem Päpstlichen Rat für die Kultur, der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika sowie der Päpstliche Kommission «Ecclesia Dei». Im Jahr 2000 berief ihn Papst Johannes Paul II. als Ehrenmitglied in die Päpstliche Akademie der Wissenschaften.

 

 

Vatikan (www.kath.net)

 

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